Worte des Grauens – Alter

Jugend-Slang finde ich per se in Ordnung. Dass sich jedoch bereits 8-Jährige mit „Hey, Alter“ anreden, muss aber irgendwie echt nicht sein. Das ist eine Unsitte, und wenn ich es irgendwo höre, stehen mir regelrecht die Haare zu Berge. „Alter“ ist in diesem Zusammenhang Ausdruck von Empörung, Überraschung oder Freude. Also eigentlich ganz ok. Doch aus dem Mund von kleinen Jungs klingt es in meinen Ohren eher merkwürdig, sind doch die Jungs in einem Alter, das noch gar keines ist.

Und hier sind wir beim wahren Grauen – dem Alter.

Wenn ich Artikel von 30-jährigen Frauen lese, die darüber schreiben, wie sehr sie mit dem Älterwerden Mühe haben, komme ich nicht umhin, zu schmunzeln. Da kann ich wirklich nur meine Stirnfalten runzeln. Die Augenbrauen würde in diesem Zusammenhang auch gerne zusammenziehen, aber das geht leider nicht, weil ich mir die Zornesfalten weg gebotoxt habe. Genau. Der Natur ein Schnippchen geschlagen. Ätsch-Bätsch.

Bei mir hat die Thematik ums Alter und Altern angefangen, als ich zum zweiten Mal zwanzig wurde. Vielleicht liegt es daran, dass drei Schwangerschaften einige Körperstellen derart verändert haben, dass mir im Vergleich dazu die eine oder andere neue Falte gar nicht aufgefallen ist. Diese Tatsache mag wiederum der Grund dafür sein, warum ich an meinem 40. Geburtstag erschreckt feststellte, dass der Zahn der Zeit auch an mir genagt hat.

Bye-bye Sexiness, es lebe die  erotische Tarnkappe. Im Ernst?

Ladies, eines kann ich euch versichern. Ich bin euch alterstechnisch ja ein paar Jährchen voraus. Wenn ihr schon mit euren plus/minus 30 Jahren Mühe habt, die naturgegebenen Veränderungen eures Körpers zu akzeptieren, dann wird’s übel. Zum Beispiel die Sache mit der Schwerkraft. Oder die Tränensäcke. Besser wird’s nimmer, soviel kann ich an dieser Stelle schon mal verraten.

Bei solchen Grübeleien habe ich immerhin eine wichtige Erkenntnis gewonnen. Sozusagen ein kleiner Trost für alle 30-Jährigen.

Von der Schwerkraft zur Sehkraft

Ab 40 werden die Augen schlechter. Altersweitsichtigkeit nennt sich das. Seit gut einem halben Jahr bin auch ich davon betroffen. Das hat die Natur vermutlich darum so eingerichtet, dass wir frühmorgens, beim ersten Blick in den Spiegel, nicht vor Schreck tot umfallen.

Natur sei Dank! Alles nur halb so schlimm.

Glück gehabt, oder?

 

 

Verfasst von

Ich stehe mitten im Leben und schreibe darüber. Über das Leben mit all seinen Facetten. Mal bunt, mal düster, mal witzig, mal ernst. So, wie das Leben eben ist. Immer in Bewegung. Sowohl privat (Mutter von drei Kindern 9, 10 & 12 Jahre alt) als auch beruflich interessiere ich mich für Psychologie - ich bin diplomierte Einzel-, Paar- und Familienberaterin. Schreiben ist nicht einfach ein Hobby - es ist Leidenschaft.

5 Kommentare zu „Worte des Grauens – Alter

  1. Wirklich toll geschrieben. Diesen Slang den du beschreibst finde ich persönlich erschreckend bei den jungen kindern. Ich kann mich nicht erinnern das es das bei uns als ich in dem Alter war, gab. Ich werde 30, und bin zufrieden (noch).

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