Im Moment ist die weltpolitische Lage kein Anlass zur Freude. Wir leben in schwierigen Zeiten. Kein Wunder, dass sich viele Menschen darüber Gedanken machen, ja sogar regelrecht ins Grübeln kommen.
Doch Achtung – man sollte es mit dem Grübeln nicht übertreiben. Denn sonst kann es passieren, dass man sich in der Grübelfalle verliert. Gerade wenn man sich in Gedanken auf negative Ereignisse in der Zukunft vorzubereiten versucht, läuft man Gefahr, dass diese Gedanken uns und unser Handeln negativ beeinflussen können.
Auch ich mache mir Sorgen. Doch auf welches der vielen möglichen negativen Ereignisse im Leben soll ich mich vorbereiten? Ist es tatsächlich hilfreich, wenn man in Gedanken möglichst viele negative Szenarien durchspielt?
Menschen, die wegen ihrer Sorgen so viel grübeln, erleben Gefühle wie Angst, Unwohlsein und Anspannung. So leiden sie bereits unter ersten körperlichen und psychischen Symptomen, obwohl sich die potenzielle Katastrophe „nur“ im Kopf abspielt und noch gar nicht eingetroffen ist.
Solche Grübeleien können sogar unser Verhalten beeinflussen. Das kann sogar soweit gehen, dass daraus neue Probleme entstehen.
Es gibt Menschen, die sind richtige Profis im sich Sorgen machen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass viele der befürchteten Ereignisse von diesen sogenannten Sorgenprofis nicht eintreten.
Solche negativen Gedanken sind erwiesenermassen das Leitsymptom für generalisierte Angststörungen. Bei Depressionen nimmt das Grübeln eine zentrale Rolle ein.
Es geht also um die Frage, ob unsere Gedanken uns beherrschen oder wir unsere Gedanken. In der metakognitiven Therapie geht es darum, solche negativen Überzeugungen in Frage zu stellen und zu verändern und somit wieder die Kontrolle über das Grübeln zurückzugewinnen.
Buchtipp: Sorgenlos und grübelfrei. Wie der Ausstieg aus der Grübelfalle gelingt von Oliver Korn & Sebastian Rudolf
Quelle: Psychologie Heute, November 2015
Ein Kommentar zu „Grübel Grübel und studier oder Achtung vor der Grübelfalle“