Schlafmangel beeinträchtigt die Funktionsfähigkeit des Gehirns. Diese Tatsache kann sich in vielerlei Bereichen bemerkbar machen: bei der Arbeit, in der Partnerschaft oder Familie.
Ich kann das bei mir selbst ebenfalls gut feststellen: Wenn ich nicht zu meinen wohlverdienten Schlaf komme, bin ich deutlich weniger leistungsfähig. Ich bin gereizt und kann mich weniger gut konzentrieren. Alles Dinge, die nicht wirklich zu einem positiven Lebensgefühl beitragen.
Interessant: Das Risiko für einen Verkehrsunfall erhöht sich bereits um ein Dreifaches, wenn man weniger als sechs Stunden schläft. Auch für eine Erkältung sind wir drei Mal anfälliger, weil das Immunsystem geschwächt ist.
Es wundert daher nicht, dass sich ein Mangel an Schlaf auch negativ auf die Partnerschaft auswirken kann. Vielen Paaren ist diese Tatsache jedoch nicht bewusst.
Wer zu wenig schläft ist schneller gereizt und weniger kommunikativ. Die Gefahr unbedachter und verletzender Äusserungen steigt. Gleichzeitig sinkt jedoch die Bereitschaft, sich bei allfälligen Schwierigkeiten mit dem Partner auseinanderzusetzen. Für gemeinsame Unternehmungen fehlt die nötige Energie, dabei wäre Qualitätszeit gerade in solchen Situationen hilfreich.
Auch die gemeinsame Sexualität kommt zu kurz, wenn man dauerhaft zu müde ist. Wer unter Schlafmangel leidet, möchte im Bett eigentlich nur eines: Schlafen, endlich schlafen.
Daher mein Tipp als Paarberaterin: Sex muss nicht zwingend die letzte Tätigkeit eines langen und anstrengenden Tages sein.
Müdigkeit kann wirklich und wahrhaftig zu einem richtigen Beziehungskiller werden.
Zu müde, zu träge, zu erschöpft.
Die Lösung liegt eigentlich auf der Hand: Schlafen. Schlafen. Schlafen. Und wenn möglich zu Zeiten, die dafür vorgesehen sind.
Doch ausreichend Schlaf ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit.
Wir können rund um die Uhr shoppen. Sofern wir das wollen. Wir können spät abends noch einkaufen, im Fitnesscenter trainieren oder bei Bedarf mitten in der Nacht die Service-Hotline anrufen, um ein technisches Problem zu lösen.
Für viele ist dies ein Segen. Ich bin davon nicht sonderlich begeistert. Denn dieses scheinbar fortschrittliche 24/7-Leben hat auch ihren Preis. Der natürliche Rhythmus geht dabei je länger je mehr verloren.
Dennoch bin ich überzeugt, dass nicht die moderne Welt an der zunehmenden Müdigkeit Schuld trägt, sondern die Unfähigkeit des Menschen unter den vielen Alternativen diejenigen auszuwählen, die einem gut tun und diese dann auch für sich zu nutzen. Wir Menschen sollten entscheiden und die Grenzen für unser Engagement in einer Welt voller Möglichkeiten im Sinne unseres Wohlbefindens festlegen.
Die Lösung liegt auf der Hand: Finde deinen Rhythmus und sorge dafür, dass du dein persönliches Schlafsoll erreichst. Im Schnitt liegt dies bei Erwachsenen zwischen 7 bis 8 Stunden. Wenn jemand unter Schlafstörungen leidet, gibt es andere Massnahmen, die zum Tragen kommen; ich bin jedoch keine Spezialistin auf diesem Gebiet, darum erwähn‘ ich diesen Aspekt hier nur am Rande.
Ausreichend Schlaf behebt längst nicht alle Paarprobleme, aber er verhindert sicher die eine oder andere Schwierigkeit. Und im „Extremfall“ sogar den Gang zu einem Paartherapeuten.
Quelle: pressetext.austria, Beziehungskiller: Erwachsene zu müde für Sex Schlafmangel beeinträchtigt Arbeitsfähigkeit und Fahrverhalten, https://www.pressetext.com/news/20050329041
Bildquelle: http://www.pixabay.com
Hat dies auf Gegen den Strom rebloggt und kommentierte:
Eigentlich logisch und trotzdem interessant!
LikeGefällt 1 Person
Danke! Du bist mit dem Artikel grad irgendwie eine Antwort auf meine Gebete… Hihi.
Schlafmangel haben wir seit vier Jahren und drei Kinder später jede Nacht.
Dann hoffe ich auf die Zukunft, wenn alle Kids endlich mal durchschlafen, auf ein besseres intimes Eheleben. .. 😉
LikeGefällt 1 Person