Er soll sich mehr einbringen. Er soll mehr Gefühle zeigen. Er soll mehr Verständnis zeigen. Er soll weniger trinken. Er soll, er soll, er soll. Sätze, die sich selbstverständlich auch in der sie-Variante schreiben lassen.
Solche Erwartungen gehen oft einher mit Vorwürfen, Nörgeleien, Drohungen und Ultimaten:
- Wenn du nichts änderst, dann…
- Wenn das wieder vorkommt, dann…
- Wenn du mich wirklich liebst, dann
Es gibt viele Menschen, die in ihrer Beziehung unzufrieden sind. Aber anstatt sich selber zu verändern, warten sie darauf, dass der andere sich verändert.
Und manchmal klappt das sogar mit den Drohungen. Doch oft ist nach wenigen Wochen wieder alles beim Alten, und alles bleibt, wie es war.
Solche und ähnliche Vorwürfe führen beim Anderen wiederum dazu, dass er oder sie sich wieder den zufriedenen, verständnisvollen und glücklichen Partner zurück wünscht. Es beginnt ein Teufelskreis aus enttäuschten Erwartungen, Kränkungen und destruktiven Mechanismen.
Für all diejenigen, die sich im oben beschriebenen Verhaltensmuster erkennen, gibt es leider schlechte Nachrichten:
Eure einseitigen Veränderungsversuche, die hauptsächlich an den Partner gerichtet sind, werden nicht fruchten. Denn jede Veränderung muss bei einem selbst einsetzten.
Einerseits klingt das simpel, andererseits ist das in der Praxis nicht immer leicht umzusetzen, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Diese Hoffnung ist, solange die Liebe noch lebt, sogar berechtigt. Gemeinsame Gespräch, miteinander reden und sich gegenseitig Zuhören. Paare entwickeln sich oft auseinander, weil der gegenseitige Austausch nicht mehr stattfindet. Aus einer harmonischen Paarbeziehung wurde im Laufe der Zeit ein starres System, bei welchem sich die Fronten zusehends verhärten, bis eine Annäherung schier unmöglich scheint.
Veränderung hat immer einen Preis. Doch wer nichts verändert, lebt eine Beziehung auf Raten – bis es eines Tages zu spät ist und die Liebe in Trümmern liegt.
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