Hass ohne Ende

Ich bin ein positiver Mensch, und da man meistens von sich selbst ausgeht, habe ich lange nicht glauben wollen, was sich da in der Welt so vehement und immer deutlicher abzeichnet.

Sucht man die Medien nach positiven Nachrichten ab, wird man rasch enttäuscht. Selbst die Fussball Europameisterschaft verschafft uns keine Verschnaufpause. Und gestern das sinnlose Attentat auf die britische Abgeordnete Jo Cox.

Was ist bloss los auf dieser Welt, in der wir leben? Es macht ganz den Eindruck als werde die Welt von Tag zu Tag hasserfüllter. Terror, Kriege, Amokläufe, Massaker, Genozide, Vergewaltigungen, Hunger und Unterdrückung.

Und nicht zu vergessen – die vielen, vielen  Haters bei den sozialen Netzwerken.

Die Stimmen der hasserfüllten Prediger dringen immer lauter an unser Ohr. Vorbei die Zeiten, wo man sich noch was Schönreden konnte. Massenmörder, Selbstmordattentäter, Amokläufer, Hooligans und Psychopathen scheinen Hochkonjunktur zu haben.

Warum ist es nicht möglich, Hass einfach umzukehren? In Menschenliebe, Freundlichkeit und Toleranz?

Hass ist nämlich nicht einfach so da. Er wird genährt und geschürt, nur so kann er wachsen und gedeihen. Hass basiert nicht nur auf Angst, Wut und Unsicherheit. Hass basiert ebenso auf Geschichten und Mythen, die in vielen Fällen von einer Generation an die nächste weitergegeben und somit konserviert werden. So wird Hass zum ständigen Begleiter.

Oder sind gar gewisse Politiker (z.B. Trump, um nur einen zu nennen) schuld, weil dieser Hass und die Feindschaften in der Welt ihr Nährboden sind?

Hass ist ein starkes Gefühl und hat viele Facetten

Es gibt verschiedene Formen von Hass

  • Die emotionale Komponente (aka „heisser Hass“): Jemand, der sich an der Kasse vordrängelt oder den Parkplatz vor der Nase wegschnappt und schon packt einem die nackte Wut. Die Emotionenn kochen hoch und man könnte einfach nur noch ausrasten.
  • Die soziale Komponente (aka „kühler Hass“): Wir distanzieren uns von einer Person, weil wir uns vor ihr ekeln, weil wir sie ablehnen oder verachten. Mobbing ist dann oft das Resultat daraus.
  • Kognitive Komponente (aka „kühler Hass“) Hass kann ebenso politisch / ideologisch / religiös motiviert sein. Hierbei handelt es sich um eine tiefsitzende und permanente Abwertung anderer. Und zwar aus Prinzip, weil man es nicht anders kennengelernt hat.

Im schlimmsten Fall kommt einfach alles zusammen. Eine geballte Ladung Hass. Sie rollt auf uns zu und mir scheint es, als drohe sie uns, uns demnächst zu überrollen und uns unter sich zu begraben.

Hass geht einher mit Vernichtung, Verachtung und Abwertung. Hass ist ein starker Motor und der Antrieb von zig Gräueltaten. Oft gegen Unschuldige.

Wir dürfen das nicht zulassen!

Auf gar keinen Fall. Auch ich habe Angst und bin wütend. Gerade wenn ich an das gestrige Attentat auf die britische Abgeordnete Jo Cox denke. Ob solcher Nachrichten bin ich fassungslos.

Nein, mit Wut oder Angst zu reagieren, ist keine Lösung. Denn Gleiches mit Gleichem zu vergelten geht gar nicht, das hat uns die Geschichte mehr als einmal gezeigt, obwohl viele Menschen dafür ein taubes Ohr haben.

Es muss sich etwas ändern, soviel steht fest. Und zwar zum Besseren. Das zu erkennen, ist zumindest ein Anfang.

In Liebe

Eure Franziska

Bin ich bei diesem Thema zu negativ? Oder ist es wirklich so schlimm, wie ich das empfinde? Wie steht ihr zu diesem Thema? Ich freue mich auf euer Feedback.

Quelle: http://blog.psychologie-heute.de/so-graesslich-haesslich/

Bild: http://www.pixabay.com

 

 

 

 

 

 

Verfasst von

Ich stehe mitten im Leben und schreibe darüber. Über das Leben mit all seinen Facetten. Mal bunt, mal düster, mal witzig, mal ernst. So, wie das Leben eben ist. Immer in Bewegung. Sowohl privat (Mutter von drei Kindern 9, 10 & 12 Jahre alt) als auch beruflich interessiere ich mich für Psychologie - ich bin diplomierte Einzel-, Paar- und Familienberaterin. Schreiben ist nicht einfach ein Hobby - es ist Leidenschaft.

3 Kommentare zu „Hass ohne Ende

  1. Nein, Du bist nicht zu negativ.
    Du schreibst genau das hin, was mir die letzten Tage immer öfter durch den Kopf ging. Hooligans und so. Sogar im Straßenverkehr nimmt die Aggressivität (heißer Hass) enorm zu. Hass wird scheinbar gesellschaftsfähig. Allerdings empfinde ich (so z.B. gestern beim Mord an Mrs. Cox) keine Wut und auch keine Angst, sondern nur noch grenzenlose Traurigkeit. Wie das weitergehen soll, und wie ich damit umgehen soll, weiß ich aber leider auch nicht. Es macht sich irgendwie Fatalismus breit, vor allem wenn ich an die 20iger und 30iger Jahre des vorigen Jahrhunderts denke. Die Parallelen sind einfach zu auffällig.

    Gefällt 1 Person

  2. Ein paar mehr Worte (vielleicht zu viele, doch thematisch gefühlt, ist da nie genug gesagt aus_angesprochen)…

    Ich denke nicht das du negativ bist, realistisch, ernsthaft und sehend. Ich glaube das sind viele.
    Ich weiß nicht, hab auch schon viel über die Menschen nachgedacht…
    über das was in der Welt vor sich geht.
    Offen oder verborgen.

    Ich denke es liegt nicht nur am Hass allein, da spielt ganz viel hinein.
    Ich schaue, lese, höre die Weltnachrichten und bin jeden Tag fassungslos, verstehe nicht, wirklich nicht.
    Warum machen Menschen all das?
    Warum tun sie sich gegenseitig so viel Leid an?
    Warum wird über Frieden gesprochen…
    … Monate_Jahrelang…
    … während sekündlich Menschen sterben und an ihren (Kriegs)Wohnorten überleben müssen, weil eine Flucht zu tödlich bzw. ohne Erfolg wäre. Es fällt mir schwer da zu glauben, dass wirklich alles versucht wird_würde um Kriege zu beenden…

    Ich verstehe auch nicht, was einen Menschen dazu bewegen kann, jemanden anderen zu töten. Eiskalt.
    Einfach so, weil es geht?
    Ist das heute so?
    Das Menschen Dinge machen, weil es geht?

    Gewalt überall, sei es im kleinen, mit Worten, mit Taten.
    Ich bin Hoffnungslos, Fassungslos und fühle mich Hilflos.
    Es schmerzt unheimlich, mein Herz zieht sich zusammen.

    … wenn wir hier Hass und Aggressionen vorleben (lassen), wie können denn dann unsere Kinder oder zu uns kommende Menschen erkennen, dass es auch anders Möglich ist_sein kann.

    Immer wieder fällt mir auf, wie abfällig Menschen über andere (Freunde, Kollegen, Fremde) denken und_oder sprechen, einfach so, weil ihnen etwas am anderen nicht gefällt.
    Wenn ich das mitbekomme, verstehe ich es nicht, wirklich nicht. Ich verstehe nicht wie die Menschen so denken können, so handeln und so sprechen. Vielleicht liegt es am mangelnden Respekt, vor dem Leben, vor anderen (Mit)(Fern)Menschen… ich weiß es nicht.

    Ich wünsche mir aus tiefem Herzen, dass die Menschen Freundlicher zu einander wären, Freundlicher in Akzeptanz, Respekt und Achtungsvoll. Jedoch ist mir auch bewusst, dass mit wünschen allein eine UtopieWelt in meinem Kopf entsteht und schmerzlich wird mir täglich vor Augen geführt, dass ein jeder scheinbar nur im kleinen etwas bewegen könnte.
    Im Kleinen…
    … wenn ein jeder in seinem Umfeld etwas ändern kann, Liebe, Wärme, Hoffnung, Höflichkeit… weitergeben kann…
    … erreicht es dann die Welt_andere Länder?

    Danke für deine Worte, ich denke sie sind sehr wichtig in der heutigen Welt.

    Gefällt 1 Person

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