Letzte Woche lief im Fernsehen einmal mehr ein Bericht über das Sterben der Bienen. Mir läuft dabei jedes Mal ein kalter Schauer über den Rücken. Jedes vierte Bienenvolk hat den letzten Winter nicht überlebt.
Wie würde die Welt wohl aussehen, wenn es keine blühenden Frühlings- und Sommerwiesen mehr gäbe? Wie wäre es, wenn ich nie mehr in einen knackigen Apfel beissen könnte?
Noch gibt es genügend Bienen. Noch.
Doch was passiert mit unserer Welt, wenn die Bienen tatsächlich eines Tages ganz aussterben? Ist das dann auch unser Ende? Das Ende der Menschheit? Wie existentiell wir von den Bienen abhängig sind, kann wohl niemand beantworten. Fakt ist jedoch, dass weder die Honigbienen noch die Wildbienen von den vielfältigen und externen Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft verschont bleiben.
„More than Honey“ ist ein beeindruckender Dokumentarfilm über die Bienenwelt und ein Versuch, dem Zuschauer zu erklären, dass es fatale Folgen hat, wenn der Mensch zugunsten von Gier und Profit in die Natur eingreift, und das massiv.
Von wegen „summ-summ Bienlein flieg herum“ und lauschige Bauernhofidylle. Das Geschäft mit dem Honig ist ein knallhartes Business. Kein Wunder, dass den Bienen die Kraft ausgeht. Big Money steht da klar im Vordergrund.
Der Film beginnt in der Innerschweiz. Idyllische Bilder. Doch der Schein trügt. Der Imker, ganz Naturbursche – den Bienen über Generationen verbunden – arbeitet ohne Schutzhaube. Doch auch er muss Völker töten und Waben vernichten.
Die Bienen bestäuben weltweit nicht nur unsere Blumen sondern auch sämtliche Nutzpflanzen. EINE Biene bestäubt pro Tag bis zu 3000 Blüten. Man muss sich das mal vorstellen. Ich finde das absolut faszinierend!
Der Film geht mit absolut beeindruckenden Bildern der Frage auf den Grund, was hinter dem grossen Bienensterben steckt. Warum sind sie infiziert und den tödlichen Attacken von Milben beinahe schutzlos ausgesetzt?
In den Staaten lassen Imker ihre Bienenvölker auf Tausende von Hektaren Mandelbäume los. Industrielle Bienen-Vermarktung in Reinkultur. Nach getaner Arbeit werden die Bienenvölker eingesammelt und mit Lastwagen quer durchs Land gefahren. Und dann beginnt der ganze Mandelbestäubungsprozess wieder von vorne. Wie gesagt, romantisch ist das nicht. Und für die Bienen purer Stress.
Kein Wunder, dass die Tiere krank werden und nur dank Antibiotika weiterhin fleissig sein können.
In China gibt es bereits ganze Regionen, in denen die Bienen ausgestorben sind. Dort übernimmt der Mensch die Aufgabe der Bestäubung von Pflanzen. Für mich ist das ein Albtraum-Szenario.
Unsere Welt gibt es nur einmal – ein einziges Mal! Wenn ich darüber nachdenke, dann finde ich es sehr bedenklich, wie der Mensch mit der Natur umgeht. Wir sollten ihr definitiv mehr Sorge tragen, unserer Mutter Erde.
Deshalb habe ich beschlossen, nicht nur zu jammern und mich über das Bienensterben zu entrüsten, sondern aktiv etwas zu tun. Ich habe mir darum für CHF 120.- ein Bienenhäuschen bestellt. Im Frühling 2016 bekommen ich dann eine Startpopulation von 15 Mauerbienen, die dann hoffentlich auch schlüpfen werden.
Anders als Honigbienen sind die Mauerbienen überhaupt nicht aggressiv. Dem Häuschen kann man sich somit ohne Probleme nähern und die Tiere völlig gefahrlos beobachten.
Ich hoffe, damit einen kleinen Beitrag für die Zukunft der Bienen leisten zu können. Mehr Informationen zu diesem Projekt findet Ihr auf der Webseite von Wildbiene + Partner GmbH.
Ich wünsche Euch allen ein tolles Wochenende. Auf eine bunte Welt voller Leben.