Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess, angefangen bei der Zeugung eines neuen Lebens bis hin zum letzten Atemzug. Sie findet in Wechselwirkung von Menschen und Umwelt statt und wird von sozialen, gesellschaftlichen aber auch kulturellen Faktoren massgeblich beeinflusst.
In der anthroposophischen Betrachtung gilt die Zahl 7 als Entwicklungszahl und bezieht sich auf den Rhythmus im Lebenslauf. Wusstet ihr, dass sich die menschlichen Zellen innerhalb von sieben Jahren vollständig erneuern?
Es gibt vier grosse Lebensabschnitte
1. Lebensabschnitt – Kindheit und Jugend
- frühe Kindheit 0-7 Jahre
- Kindheit 7-14 Jahre
- Jugend/Adoleszenz 14-21 Jahre
2. Frühes Erwachsenenalter
- frühe Phase 21-28 Jahre
- mittlere Phase 28-35 Jahre
- spätere Phase 35-42 Jahre
3. mittlere Erwachsenenalter, 42-63 Jahre
4. Spätes Erwachsenenalter 63-84 Jahre
Mit meinen 42 Jährchen befinde ich mich demnach am Ende des frühen Erwachsenenalters respektive am Anfang des dritten Lebensabschnitts. Wobei ich finde, dass die erste Variante ganz klar besser klingt.
Prinzipiell hab ich auch nichts dagegen. Eigentlich. Denn in meinem Alter hat man doch schon einen schön gefüllten Rucksack mit wertvollen Erfahrungen. Gute und schlechte. Die Sturm- und Drangzeit der Jugend habe ich mehr oder weniger unbeschadet überstanden. Behaupte ich zumindest. Einen Mann habe ich auch gefunden, die Liebe meines Lebens, und mit ihm zusammen eine wunderbare Familie gegründet. So weit, so gut.
Und jetzt, mit 42? Zeit für die Wahrheit? Die Suche nach Erfüllung, die letzte Chance, sich weiter zu entwickeln, seine wahre Berufung zu finden? Es scheint ein bisschen so. Vielleicht habe ich darum mit einer neuen Ausbildung begonnen. Schaue ich mich in meinem Bekanntenkreis um, sehe ich einige Gleichaltrige (plus/minus), die sich ebenfalls verändern. Beruflich, aber auch privat. Es ist die Zeit, um „nochmals über die Bücher“ zu gehen. Bin ich mit dem, was ich habe, zufrieden? Man weiss, was man hat, was man will, aber auch, was man nicht mehr möchte. Unter gar keinen Umständen. Und das ist gut so. Noch ist viel Energie für Veränderungen. Unsere Erfahrungen tragen Früchte und bilden Nahrung für geistiges Wachstum.
Und körperlich? Der Anfang vom Ende? Die Wahrheit? Die ganze Wahrheit?
42 ist ein wunderbares Alter. Zumindest was das Thema Erfahrungen anbelangt. Ich fände es jedoch absolut wünschenswert, wenn die körperliche Entwicklung in der frühen, allerspätestens in der mittleren Phase des frühen Erwachsenenalters stagnieren würde!
Ich glaube doch, dass jede Lebensphase ihren eigenen Glanz wie auch ihre Hürden hat. Als ü50 kann ich dir sagen, dass das mittlere Erwachsenenalter entspannter, selbstsicherer und bewusster ist als die Jugendzeit. 🙂
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Man nennt diese Phase auch ‚Zeit der Schönheit‘ (alter 49-56)
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Dann frag ich mich, was für eine Zeit im nächsten Jahr beginnt … 😉
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Die Zeit im Alter von 56-63 bezeichnet man auch als „Zeit der Güte“. Es ist entwicklungspsychologisch die Zeit, in welcher man herausfindet, welchem Lebensfeld oberste Priorität eingeräumt wird.
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Da kann ich ja aufatmen. Ich dachte schon, es folgt die Zeit des Absterbens. 😉 Auf Güte kann ich mich einlassen, aber welches Lebensfeld Priorität hat, ist wohl eine Frage des gesamten Lebens und ändert sich wahrscheinlich auch immer wieder. Trotzdem eine schöne Vorstellung, das Leben in solche Phasen einzuteilen. 🙂
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