Miele, oh Miele: Brief an einen speziellen Freund

Mein geliebter und treuer Freund

Du bist nicht der Erste, und du wirst nicht der Letzte sein. Bitte verzeih mir. Aber leider beträgt deine durchschnittliche Lebenserwartung knapp drei Jahre und das bei einer grosszügigen Schätzung meinerseits. Und wohlgemerkt trotz guter Führung.

Du bist weder geheimnisvoll, noch zauberhaft. Auch optisch bist du keine Augenweide. Meine beiden Katzen fürchten sich vor dir schier zu Tode. Dabei würdest du keiner Fliege was zuleide tun. Ausser sie liegt im Wohnzimmer tot am Boden. Bei Spinnen…nein, aber lassen wir das Thema lieber beiseite.

Und trotzdem – wenn ich dich nicht hätte, echt jetzt. Unser Leben wäre um so einiges aufwändiger und mühsamer. Ohne dich läuft bei uns zu Hause rein gar nichts.

Du denkst, ich übertreibe? Mitnichten, mein lieber Freund, mitnichten.

Im Vergleich zu dir ist Meister Proper ein Warmputzer, selbst wenn man sich nach deinem Einsatz nirgendwo drin spiegeln kann.

Wir sehen uns fast jeden Tag, spätestens nach dem Mittagessen. Wenn ich arbeite, hast du Pause. Wohlverdient, wie ich meine. Schliesslich will ich dich ja nicht verheizen. Dir soll es besser ergehen als deinem Vorgänger. Denn du wirst immer leistungsfähiger –  Fortschritt sei Dank. Doch wer weiss, vielleicht liegt genau in dieser Tatsache die Krux mit deiner Lebensdauer begraben.

Du bist für mich ein wahres Wunder, und ohne dich wären ich und viele andere verloren. Deine Leistungen schätze ich ungemein. Nicht auszudenken, was du Tag für Tag erdulden musst. Du kannst dir nicht vorstellen, wie dankbar ich bin, dass es dich gibt.

Staub, Haare, Krümel, Fusseln.  Sie sind dein täglich Brot. Du schluckst und schluckst, ohne zu murren. Fleissig und schier unersättlich.

Etwas ins Stocken kommst du lediglich dann, wenn sich dir zu grosse Gegenstände wie Socken, Murmeln oder Kugelschreiber in den Weg stellen.

In solchen Situationen kommst auch du an deine Grenzen und brauchst meine Unterstützung. Wenn dein Innerstes fast überquillt, dann sorge ich für Entlastung. Dann kann ich dir etwas zurückgeben. Geben und Nehmen, lieber Freund, you know. Das brauche ich dir hier nicht weiter zu erklären.

Wir verstehen uns bestens. Gehen durch dick und dünn. Kämpfen gemeinsan gegen den Staub des Alltags, der an solch wunderbar sonnigen Tagen, wie heute einer ist, gnadenlos zum Vorschein kommt. Wahrlich ein Graus, doch gemeinsam meistern wir jedes Hindernis, jede Ecke und jede Kante.

Jetzt im Dezember, wo sich das Jahr dem Ende zuneigt, ist es Zeit, dies endlich einmal gebührend zu würdigen und die Welt an deinem phänomenal selbstlosen Einsatz teilhaben zu lassen. Fair enough, oder?

Miele, oh Miele, Staubsauger, geliebter Freund, ich sage danke. Schön, dass es dich gibt.

Hey, und als Zeichen meiner Wertschätzung bekommst du heute sogar ein extra Goodie: ein 3D Efficiency HyClean Staubbeutel mit mehr als 99.9% Filtrationsgrad. Super toll, gell.

Es soll mir schliesslich niemand nachsagen können, dass ich für dich nicht auch mein Bestes gebe. So etwas tun wahre Freund doch, oder?

Gespannt von dir zu hören, in gewohnt lauter Manier.

Viel Power & Elan

Deine Franziska

Bildquelle: http://www.pixabay.com

 

 

 

 

Verfasst von

Ich stehe mitten im Leben und schreibe darüber. Über das Leben mit all seinen Facetten. Mal bunt, mal düster, mal witzig, mal ernst. So, wie das Leben eben ist. Immer in Bewegung. Sowohl privat (Mutter von drei Kindern 9, 10 & 12 Jahre alt) als auch beruflich interessiere ich mich für Psychologie - ich bin diplomierte Einzel-, Paar- und Familienberaterin. Schreiben ist nicht einfach ein Hobby - es ist Leidenschaft.

13 Kommentare zu „Miele, oh Miele: Brief an einen speziellen Freund

  1. Da geb ich dir nicht wirklich recht. Die werden zwar moderner, aber die Meisten kann man nur noch mit weniger Watt kaufen (Eu-Reform). Es werden auch so viele dünne Plastikteile verbaut (wie fast überall), das die Lebensdauer arg leidet.

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  2. Eine Hommage an den Staubsauger. Danke dafür. Auch ich vergöttere meinen. Hege und pflege ihn. Genieße die gemeinsamen Momente. Nicht jeder versteht das. Umso mehr freut es mich, zu lesen, dass ich nicht die Einzige bin, mit diesem Faible.
    Sonnige Grüße Jana

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