Einen Scheiss muss ich doch

Mir geht’s beim Thema Sport nicht anders als dem Protagonisten Sean Brummel in Tommy Jauds Bestseller „Einen Scheiss muss ich“. Er schreibt, dass er sich beim Joggen sofort fett und alt fühlt. Wenn er hingegen einfach nur sitzt und kuckt, dann fühlt er sich super.

Das kenn’ ich, mit solchen Aussagen kann ich etwas anfangen. Sitzen, gucken und ein feines Glas Wein trinken. Am besten in guter Gesellschaft. Im Sommer bevorzuge ich übrigens einen leichten Roséwein. Gekühlt, aber das versteht sich von selbst. Das als kleine, aber nicht minder unwichtige Ergänzung meinerseits.

Und Sean Brummel hat auch recht, wenn er sagt, dass wir uns bei allem, was wir tun an der Natur orientieren, aber es gibt kein einziges Tier, das Sport betreibt. Et voilà! Ein weiteres, gut nachvollziehbares Argument.

Des Weiteren schreibt er: „Sport macht unglücklich, fördert Essstörungen, Gelenkverschleiss und Entzündungen. Er macht einsam, süchtig und impotent (Achtung, liebe Männer), führt zu unnötigem Stress, lässt einem vorzeitig altern (Achtung, liebe Frauen), und als wäre das alles noch nicht schlimm genug, macht er auch noch dumm.

Wer wissen will, warum, dem empfehle ich an dieser Stelle das Buch „Einen Scheiss muss ich“. Eine wunderbar erheiternde (Ferien)lektüre, die man sich zu Gemüte führen kann, wenn man auf dem Liegestuhl liegt und so ganz und gar keinen Sport macht. Blick aufs Meer, Füsse im Sand, den Wind im Gesicht. Auch seine weiteren Argumente gegen den Sport klingen in meinen Ohren durchaus plausibel. Sie lechzen richtiggehend danach, sie kopfnickend zu bejahen und als neues Anti-Sport-Statement hochzujubeln.

Wenn doch nur das Wörtchen „wenn“ nicht wär…

Der innere Schweinehund vs Bikinifigur

 Wenn es ums Thema Sport geht, dann ist mein innerer Schweinehund um so vieles grösser, als meine Motivation, dass es schon schier an ein Wunder grenzt, dass ich es doch (fast) jede Woche einmal schaffe, mich beim Pilates sportlich zu betätigen.

Der Haken an der ganzen Sache? Natürlich gibt es einen, das ist doch immer so. Sean Brummel ist ein Mann. Und ein Mann mit Bierbauch ist irgendwie gesellschaftlich akzeptabel. Ein echter Kerl eben.

Eine Frau mit Bierbauch hingegen…genau. Geht leider gar nicht. Ein Hoch auf die vermaledeite Bikinifigur. Ach, wir Frauen haben’s einfach nicht leicht.

Einen Scheiss muss ich – schön wär’s. Und drum hat der gute und von mir überaus geschätzte Sean Brummel, was das weibliche Geschlecht und das Thema Sport betrifft, nur bedingt Recht.

Lange Reden, kurzer Sinn – Theorie und Praxis kommen uns Frauen beim diesem Thema leider ziemlich in die Quere. Nicht bloss ein bisschen, sondern ganz gewaltig.

Und so, werde ich weiterhin in den sauren Apfel beissen und einmal die Woche daran arbeiten, dass mein Körper den Umständen (Alter, Anzahl Kinder, Veranlagung, sonstiger Lebensstil) entsprechend top in Form bleibt. Einen Scheiss muss ich doch. Tiefer Seufzer.

PS: Das auf dem Foto bin nicht ich -ich würde noch viel garstiger dreinschauen.

Bildquelle: http://www.pixabay.com

 

 

Verfasst von

Ich stehe mitten im Leben und schreibe darüber. Über das Leben mit all seinen Facetten. Mal bunt, mal düster, mal witzig, mal ernst. So, wie das Leben eben ist. Immer in Bewegung. Sowohl privat (Mutter von drei Kindern 9, 10 & 12 Jahre alt) als auch beruflich interessiere ich mich für Psychologie - ich bin diplomierte Einzel-, Paar- und Familienberaterin. Schreiben ist nicht einfach ein Hobby - es ist Leidenschaft.

6 Kommentare zu „Einen Scheiss muss ich doch

  1. ein ‚must have‘ im Bücherschrank, genau so wie ‚Hummeldumm‘, ‚Resturlaub‘ oder ‚Vollidiot‘
    ps.: man kann es wirklich besser mit Churchill halten: NO SPORTS!!!!
    ps2: guter Beitrag von Dir; was sage ich? sehr guter!! 😉

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  2. „Hummeldumm“ hab ich gelesen. Kann ich ebenfalls sehr empfehlen. Die anderen Bücher sind noch auf der Warteliste. Ja, Churchill war ein weiser Zeitgenosse und wahrlich ein Geniesser. Und danke fürs Kompliment, das mich sehr gefreut hat.

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